Zeitungsbericht in der Augsburger-Allgemeinen vom 19.10.09:
Rennfahrer kämpften gegen die Uhr, gegen den Matsch und den Regen
Todtenweis-Sand Trotz Regens fand die Mofarallye im Kieswerk Seemüller am Samstag statt. 28 Mannschaften traten mit insgesamt 87 Fahrern gegeneinander an, um den begehrten obersten Platz auf dem Podium zu ergattern. Schon vormittags waren die Teams gekommen, um ihre Werkstätten aufzubauen. In Pavillons wurden Werkzeug und Ersatzteile für die bevorstehende Schlammschlacht vorbereitet.
Kurz vor dem Start hörte auf es zu regnen. Doch auf der äußerst anspruchsvollen Strecke hatten die Fahrer durch den Regen der Tage zuvor mit mehr Schlamm und Wasserpfützen als in den vergangenen Jahren zu kämpfen. Schon bei der Proberunde wurde den Fahrern schnell klar, was hier auf sie zukommen würde. Der Berg war nach mehreren Runden derartig aufgeweicht, dass die Fahrer absteigen und schieben mussten.
Die Abfahrt war ebenso schwierig, denn wer hier zu schnell unterwegs war, hatte keine Chance. Die Steilabfahrt und die darauf folgende Kurve verlangten den Fahrern schon einiges ab. Auf der Buckelpiste war schließlich ihr ganzes Können gefordert. Nach einigen Runden fielen bereits die ersten Maschinen aus. Doch dank der guten Mechaniker in den Boxengassen ging die Fahrt bei den meisten Teams nach kurzer Reparatur wieder weiter. Nach etwa einer Stunde begann es erneut zu regnen und die Bahn wurde noch glitschiger und matschiger, als sie zuvor schon gewesen war.
Bald darauf waren mehr Fahrer in den Reparaturwerkstätten als auf der Bahn. Auch unter den Zuschauern lichteten sich die Reihen. Wegen des schlechten Wetters waren ohnehin schon deutlich weniger Schaulustige gekommen als in den vergangenen Jahren. Am Ende waren nur noch die Hartgesottenen da, denen das Wetter nichts ausmachte.
Nach einer Schönwetterphase folgte ein weiterer Regenschauer und vermieste den Rennteilnehmern endgültig die Fahrt. Doch was ein richtiger Rennfahrer ist, dem macht auch das nichts aus. Anders sah es dagegen bei den Fahrzeugen aus. Bis zur Endrunde nach drei Stunden war nur noch die Hälfte der Mofas im Rennen.
Mit großer Ausdauer nahm erstmals ein Damenteam an der Rallye teil. Wurde vorher gemunkelt, dass die Mädels bei diesem Sauwetter gar nicht antreten würden, zeigte das Viererteam "Die schwarzen Ritter", dass auch Mädels im Rennsport ihren Mann stehen. Sie hielten bis zum Schluss durch.
Zwischendurch hatten sie jedoch Probleme mit ihrem Fahrzeug. Einmal lag der Defekt an der Bremse, später brach der Kupplungshebel ab. Doch Chefmechaniker Helmut Rosenberger reparierte alles, sodass Sonja Brandmayr, Verena Hartl, Anna Ettinger und Andrea Gay weiterfahren und den Männern zeigen konnten, was sie drauf hatten. Sie fuhren nicht so halsbrecherisch, wie ihre männlichen Konkurrenten, landeten am Ende mit beachtlichen 79 Runden auf dem 17. Platz. Die Mädels waren sich sicher: "Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Hoffentlich ist das Wetter dann schöner." Als Team mit den meisten Runden gewann "Hochspannung". Hier fuhren Matthias Lehn, Michael Kluy und Werner Fuhr aus Neuburg. Das Dreierteam schaffte 174 Runden. Auf Platz zwei landete das Team "Speedy" mit Matthias Rosenberger und Peter Brandmayr aus Todtenweis mit 166 Runden. Mit insgesamt 162 Runden schafften es die "Schlammschlappen" mit Robert Wolf aus Todtenweis und Gerhard Kreisl aus Sand auf Platz drei.
Auch für den letzten Platz hatte der Veranstalter MC Rehling einen Pokal vorbereitet. Das Team "HIB" schaffte immerhin 15 Runden, bevor das Fahrzeug seinen Geist aufgab. Michael Haas aus Sand und Matthias Escher aus Todtenweis nahmen es gelassen und feierten trotzdem mit ihrem "Looserpokal".